Legasthenie/LRS
Dyskalkulie/Rechenschwäche

Ihr aufgewecktes, intelligentes Kind hat Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen und/oder Rechnen? Obwohl es fleißig übt, macht es beim Diktat, Lesen oder Rechnen immer wieder viele Fehler? Es hat Schwierigkeiten beim Erlernen einer Fremdsprache?

Wenn Sie sich von diesen Fragen angesprochen fühlen, lesen Sie bitte folgenden Informationstext über Legasthenie/LRS/Dyskalkulie/Rechenschwäche.

 

 

Auffälligkeiten, die Hinweise für eine Legasthenie/Dyskalkulie sein können:

im Vorschulalter

· keine oder kurze Krabbelphase
· häufiges Stolpern
· das Sprechenlernen und Reimen bereitet Schwierigkeiten
· Unbeholfenheit mit Besteck
· Ungeschicklichkeit beim Schleifebinden
· Probleme beim Merken von Farben, Lieder, Gedichte, Reihenfolgen

in der Schulzeit

· bei der Arbeit mit Symbolen (Buchstaben/Zahlen) leichte Ablenkbarkeit
· unleserliches Schriftbild, stockendes Lesen
· Langsames Schreib-, Lese- und Rechentempo
· Probleme beim Erlernen der Uhrzeit
· vermutete Hör- und Sehprobleme
· Schwierigkeiten eine Fremdsprache zu erlernen
· links und rechts können nicht unterschieden werden
· Häufig hat das Kind ein geringes Selbstvertrauen, es versucht seine Unsicherheit zu überspielen
· Schwierigkeiten mündliche Anweisungen zu verstehen bzw. zu befolgen
· es braucht viel Zeit für die Hausaufgaben
· Probleme einen Text fehlerfrei abzuschreiben

Stärken

· schnelle Auffassungsgabe
· sehr kreativ
· einfühlsam
· fantasievoll (z.B. Geschichten schreiben/erzählen)
· umfassende Sichtweise
· außerordentliches technisches Verständnis

 

 

 

Was ist eine Legasthenie/LRS – Dyskalkulie/ Rechenschwäche

Legasthenie ist eine spezifische Problematik normal intelligenter Kinder beim Lesen und/oder Schreiben, ohne dass eine äußere Ursache (z.B. Hör- oder Sehprobleme) erkennbar ist. Statistisch gesehen sind in jeder Schulklasse drei Kinder betroffen. Legasthenie ist die Folge von differenten Sinneswahrnehmungen genetischer Verursachung.

 

Hier gibt es folgende acht Bereiche:

· Optische Differenzierung (z.B. Unterscheidung von d oder b)
· Optisches Gedächtnis ( merken von Bildern)
· Optische Serialität (Reihenfolgen z.B. Alphabet)
· Akustische Differenzierung (Unterscheidung b oder p: Polizist oder Bolizist)
· Akustisches Gedächtnis (vorgelesene Geschichten merken und wiedergeben)
· Akustische Serialität (Reihenfolge der Buchstaben aus einem Wort heraushören)
· Körperschema (rechts – links unterscheiden)
· Raumorientierung (Bild um 90° nach rechts drehen – wie sieht es aus?)

Dadurch kommt es beim Schreiben und/oder Lesen zu einer zeitweisen Unaufmerksamkeit.

Im Gegensatz zur Legasthenie ist die LRS (Lese-Rechtschreibschwäche) erworben. Sie kann durch bestimmte Ereignisse im Leben eines Kindes hervorgerufen werden.

Es handelt sich um ein „erklärliches“ Problem beim Lesen und/oder Schreibenlernen, welches durch besondere Lebensumstände oder Belastungen (Krankheit, Schulwechsel, familiäre Ursachen, Lerndefizite) hervorgerufen wird. Entspannt sich die Situation für das Kind verschwindet dieses Lernproblem bei gleichzeitigem Üben allmählich. Man spricht auch von einer „vorübergehenden“ Lese- Rechtschreibschwäche.

 

Schwierigkeiten im Umgang mit Zahlen, Zahlenräumen und Grundrechenarten, die auf differente Sinneswahrnehmungen beruhen, nennt man Dyskalkulie.
Im Gegensatz dazu wird eine Rechenschwäche wie die LRS erworben und kann mit vermehrtem Lernen verbessert werden.

 

 

Quelle: Dachverband Legasthenie Deutschland e.V.